Porsche 911 - FAQ : Antworten



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Thema: Fahrwerk : Bedeutung der Radlasten


  • Autor : ... (gelöscht)

    Antwort : in der Runde ist ja schon reichlich auf die Wichtigkeit einer saubere Fahrwerkseinstellung eines 911 und vor allem auf die korrekte Einstellung der Radlasten hingewiesen worden. Jetzt klärt mich doch mal auf, was man unter den Radlasten konkret (krass, alder) versteht.

    Heißt das bildlich gesprochen, die korrekte Einstellung der Radlastenbedeutet, daß das Auto gewichtmäßig für jede Achse so ausbalanciert ist, daß auf jedem Rad die gleiche Last ruht, also die Differenz zwischen linker und rechter Seite möglichst klein ist? Im Haushalt würde man sagen, daß Auto steht im Wasser.
    Was passiert denn dann, wenn ich als Fahrer einsteige? Dann belaste ich doch eher die linke Seite und die Radlasten sind wieder unterschiedlich. Oder stellt man die Radlasten mit einem Norm-Dummy (meinetwegen 75 kg) auf dem Fahrersitz ein?
    Was geschieht denn nun bei einer Tieferlegung oder einem Sportfahrwerk? Dann sollte doch eigentlich das gleiche gelten, oder?
    Oder ist nicht nur die Verteilung rechts-links, sondern auch noch vorne und hinten wichtig? Läßt sich da überhaupt großartig etwas beeinflussen? Und auch hier wieder die Frage, ändert sich etwas bei Montage eines Sportfahrwerkes?

    Vielleicht bin ich ja auch völlig auf dem Holzweg.


  • Autor : ... (gelöscht)

    Antwort : > Im Haushalt würde man sagen, daß Auto steht im Wasser.

    So isses. Schau Dir Dein Auto von unten an. Jeder untere Federteller ist über ein Gewinde verstellbar. Damit kannst Du (innerhalb gewisser Grenzen) einstellen, wie viel Prozent des Fahrzeuggewichts an jeder Ecke auf den Boden gebracht werden. Wenn Du - von gleichmäßiger Einstellung ausgehend - einen Federteller nach oben schraubst, nimmt die Radlast an diesem Rad ab und an den anderen Rädern zu.

    >Was passiert denn dann, wenn ich als Fahrer einsteige? Dann belaste ich doch
    >eher die linke Seite und die Radlasten sind wieder unterschiedlich.

    Stimmt genau.

    >Oder stellt man die Radlasten mit einem Norm-Dummy (meinetwegen 75 kg) auf dem
    >Fahrersitz ein?

    Nein, nach Vorschrift nicht. Manche Rennfahrzeuge werden mit dem Fahrer auf dem Sitz ausbalanciert.

    >Was geschieht denn nun bei einer Tieferlegung oder einem Sportfahrwerk? Dann
    >sollte doch eigentlich das gleiche gelten, oder?

    Stimmt wieder.

    >Oder ist nicht nur die Verteilung rechts-links, sondern auch noch vorne und
    >hinten wichtig?

    Sehr richtig.

    >Läßt sich da überhaupt großartig etwas beeinflussen?

    Ja, siehe oben.

    >Und auch hier wieder die Frage, ändert sich etwas bei Montage eines
    >Sportfahrwerkes?

    Ja, siehe wieder oben.


  • Autor : ... (gelöscht)

    Antwort : Du hast doch einen Experten samt Anlage zur Fahrwerksvermessung mit Radlastwagen um Deine Ecke. Schau Dir das doch mal in der Praxis an. Oder frage Rene Halla - der hat seinen Wagen dort einstellen lassen.

    Die Radlasten müssen pro Achse gleichmäßig verteilt sein, damit das Fahrwerk gleichmäßig belastet wird. Ungleichmäßige Radlasten übertragen sich auf das diagonal gegenüber liegende Rad - also z.B. von vorne links auf hinter rechts. Du bist also nur auf drei Rädern unterwegs, wenn die Werte nicht stimmen. Und entsprechend gurkig fährt die Hütte. War bei mir auch der Fall. Nach dem Einstellen hatte ich das Gefühl, einen neuen Wagen zu fahren.

    Bis zum 993 waren die Radlasten einstellbar, bei den neueren Modellen Boxter und 996 nicht mehr - eine Einsparungsmaßnahme. Wenn da was nicht stimmt, werden Achtsteile gewechselt - auf Kosten der Kunden.

    > Im Haushalt würde man sagen, daß Auto steht im Wasser.

    Beim 3,2 sind 20 kg erlaubt, beim 3,3 und WTL sogar nur 10 kg Differenz.

    > Was passiert denn dann, wenn ich als Fahrer einsteige?

    Dann willst Du vermutlich losfahren *g*.

    > Dann belaste ich doch
    > eher die linke Seite und die Radlasten sind wieder unterschiedlich. Oder
    > stellt man die Radlasten mit einem Norm-Dummy (meinetwegen 75 kg) auf dem
    > Fahrersitz ein?

    Beim 3,2 nicht. Da wird ein Mittelwert angegeben, der ein Kompromiß für alle Beladungszustände ist. Zudem setzt Du Dich ja nicht direkt auf linke Vorderrad oder linke Hinterrad - siehe diagonale Übertragung der Radlasten oben.

    > Was geschieht denn nun bei einer Tieferlegung oder einem Sportfahrwerk? Dann
    > sollte doch eigentlich das gleiche gelten, oder?
    > Oder ist nicht nur die Verteilung rechts-links, sondern auch noch vorne und
    > hinten wichtig? Läßt sich da überhaupt großartig etwas beeinflussen?

    Die Verteilung der Achslasten lässt sich nur in geringem Maße über die Höheneinstellung beeinflussen.

    > Und auch hier wieder die Frage, ändert sich etwas bei Montage eines Sportfahrwerkes?

    Du kannst Dir das Sportfahrwerk ohne Vermessung mit Einstellung der Radlasten sparen. Einfach einbauen und losfahren ist Harakiri.


  • Autor : ... (gelöscht)

    Antwort : natürlich meine ein ausgeglichenes Verhältnis der Radlasten die Ausbalancierung des Fahrzeuggewichts auf alle 4 Räder im Stand in der Ebene. Hier sollte schon durch die Einstellung des Fahrwerks und die Konstruktion des Fahrzeugs dafür gesorgt sein, diese Balance vor allen Dingen zwischen Vorder- und Hinterachse möglichst ausgeglichen zu gestalten. Aber schon durch ungleichmäßige Beladung des Fahrzeuges verschiebt sich der Schwerpunkt und damit auch die Fahrzeugbalance.

    Zu einer Gewichtsveschiebung insbesondere zwischen Vorder- und Hinterachse kommt es beim Fahren in der schiefen Ebene (bergauf / bergab) und durch sog. fahrdynamische Zustände wie Bremsen und Beschleunigen. Zu einer Gewichtsveschiebung insbesondere zwischen rechter und linker Seite kommt es beim Kurvenfahren.

    Wen es interessiert, ich bin auf diese fahrphysikalischen Grundlagen mal auf meiner Webseite unter

    http://home.t-online.de/home/Oliver.Grams/training/nphysikdt.htm

    näher eingegangen.


  • Autor : ... (gelöscht)

    Antwort : [Frage nach den Daten für die Radlasten] Nur für die Differenz. Beim 3,2 sind es 20 kg, beim WTL 10 kg.



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