Porsche 911 - FAQ : Antworten



Für die Richtigkeit der Beiträge kann ich keine Garantie übernehmen. Alle Beiträge wurden von mir so weit möglich auf sachliche Richtigkeit geprüft.

Thema: Motor : zu fett .. zu mager ?!


  • Autor : ... (gelöscht)

    Antwort : > was heißt dieses "zu fett" oder "zu mager" ? Wenn so der Zündzeitpunkt
    > eingestellt oder die Menge der Treibstoffzufuhr ?

    Es hat mit der Gemischeinstellung zu tun, wieviele Molekuele Treibstoff mit wievielen Molekuelen O2 in den Motor eingesaugt werden.

    > Was ich bisher zum Thema "Motor einstellen bei einer Inspektion" weißt,
    > sind zwei "Schrauben", links bzw. rechts "am Motor", die zum einen die
    > Leerlaufdrehzahl und zum anderen ... "was auch immer" (fett oder mager)
    > einstellen.

    Yup.

    > Noch eine Frage : kann mir jeder Bosch-Dienst diese beiden "Schrauben"
    > korrekt einstellen ?

    Wenn er die entsprechenden Geraete zur Abgasuntersuchung hat. Man muss mindestens eine wideband lambda Sonde haben um es richtig einzustellen. Es geht auch ueber einen Abgastemperatursensor, aber das bedarf normalerweise Veraenderungen am Fahrzeug.

    > Wie hoch ist der Arbeitsaufwand ?

    Dauert hier ungefaehr 5-15 Minuten, Abgasdiagnostikgeraete und ein hex Schraubenzieher.

    > Hintergrund : Wie ich im Frühjahr schon mal mailte, stellte mir die
    > VW-Werkstatt, die meine AU gemacht hat, den Wagen von "zu mager"
    > (Aussage des Mechanikers) auf was auch immer ein.

    Yup. Hier drueben ist es normal das Gemisch auszumagern um die Abgasuntersuchung zu bestehen, und dann es nachher wieder anzufetten damit das Auto richtig laeuft.


  • Autor : ... (gelöscht)

    Antwort : ich hatte an meinem SC 3,0 (K-Jetronic) Bj. 1982 folgendes Phänomen. Im kalten Zustand sägte der Motor. Aber nicht die normalen, etwa 30 Sekunden, sondern Minutenlang. Ging auch ab und zu aus! Wenn der Apparat sehr heiss war, ging er im Standgas aus! Erste Maßnahme: Standgas hoch. Dann lief er normal warm zu hoch! Auch schlecht. Das fing relativ harmlos an, wurde dann immer schlimmer! Das kalte Sägen, und das Absterben bei heissem Motor! Muff! Damaliger Verbrauch: bis zu 15 Liter! Vorher 10 - 12 Liter!

    Dann ein Besuch bei der Werkstatt meines Vertrauens und langjährigem Kumpel, Michael Küke
    http://www.kueke-motorsport.de/
    http://www.total-station.de/

    Er erkannte relativ schnell, das bei mir nur ein paar Dichtungen (zwischen Einspritzpumpe und Ansaugtrakt, oder Luftmengenmesser/ teiler und Einspritzpumpe, genaue Bezeichnung kann ich bei Bedarf nochmal herausbekommen) vergammelt waren. Mein Auto war damals 17 Jahre alt, hatte aber erst 70.000 KM 'runter. Diese Dichtungsgummis waren einfach versprödet, und deshalb hat der Motor Falschluft angesaugt, und lief wie "ein Sack Nüsse"!

    Die Dichtungen haben nur ein paar Pfennig gekostet, und eine Stunde Arbeitslohn, weil der ganze Krempel ausgebaut werden musste.

    Seitdem schnurrt der Apparat wieder wie ein Kätzchen und verbraucht sehr wenig! Gemütliche Ausfahrt: 9 Liter, Heizen auf der Autobahn / Landstraße / Nordschleife: 13,5 Liter


  • Autor : ... (gelöscht)

    Antwort : Fett und Mager beziehen sich auf das Luft/Kraftstoffverhältniss auch Stöchiometrisches Gemisch genannt. Bei Interesse seh ich mal nach einer guten Beschreibung der Grundprinzipen auf Deutsch.

    >Wenn so der Zündzeitpunkt
    > eingestellt oder die Menge der Treibstoffzufuhr ?

    Der Zündzeitpunkt wird indirekt vom Gemischzustand beeinflusst aber eigentlich wird die Treibstoffdosierung eingestellt.

    > Was ich bisher zum Thema "Motor einstellen bei einer Inspektion" weißt,
    > sind zwei "Schrauben", links bzw. rechts "am Motor", die zum einen die
    > Leerlaufdrehzahl und zum anderen ... "was auch immer" (fett oder mager)
    > einstellen.

    Das hängt vom Gemischsystem ab. Bei Vergasern gabs noch viele Schrauben ;-) Siehe dein Speedsterle.

    Die Techniker gingen dazu über die Systeme integrativer zu machen so das man nur an zwei Hauptkomponenten die Gemischbildung wesentlich korregieren muss. Das ist dann die Gemischschraube an und für sich sowohl als auch die Umlustschraube um die Leerlaufdrehzahl anzupassen. Die Schrauben sind nötig weil sich der Motor und dessen Umgebung Peripherie ) im laufe der Jahre verändert. und man dem Mechaniker eine einfache "Schnittstelle" zur Korrektur anbietet.

    Im Prinzip hast du die vielen Scrauben eines Vergasers auf nur zwei wichtige konzentriert aber der Profi kann natürlich noch die, nun versteckten, "Schrauben" drehen.

    > Noch eine Frage : kann mir jeder Bosch-Dienst diese beiden "Schrauben"
    > korrekt einstellen ?

    Jain, im Prinzip sollte das jede Werkstatt können aber nach 10 Jahren in der Scene bin ich der Hoffnung das es wenigstens jede 10te noch kann. Das Grundproblem ist eigentlich das oft damit versucht wird andere Fehler zu überdecken. Ist verständlich wenn der Kunde das in Auftrag gibt und daher eigentlich nicht unbedingt der Werkstatt anzulasten. Aber ab und zu kratzt man sich doch am Hinterkopf und fragt sich; "was zum Teufel haben die gemacht und welcher Hund ist da noch tiefer vergraben ?" Manchmal sucht man Stundenlang den Hund um festzustellen das eigentlich alles OK ist nur die Jungs zu blöde waren........

    Sicher haben auch schon einige über mich geflucht.........

    > Hintergrund : Wie ich im Frühjahr schon mal mailte, stellte mir die
    > VW-Werkstatt, die meine AU gemacht hat, den Wagen von "zu mager"
    > (Aussage des Mechanikers) auf was auch immer ein.

    Wird oft gemacht damit die Abgaswerte innerhalb der Grenzwerte liegen.

    >Dann Frank S's Werkstatt in Düren ... wohl viel zu fett ..

    Leicht fette Motoren haben ein besseres Ansprechverhalten ( hängen besser am Gas aber haben keine Mehrleistung ) bei ganz fetten Motoren fällt mir ausser der besseren Innenkühlung kein weiterer positiver Aspekt ein aber dagegen jede Menge negative.

    > Motordrehzahl sackte mir bei niedrigen Tempo öffters mal in den Keller = abwürgen.

    Kann mehrere Ursachen haben. Ist wie der Bluescreen bei Windows :-)

    Aber erst mal würde ich die Grunstellung der Stauscheibe prüfen und Falschluft ausschliessen.

    >Dann kam meine Werkstatt in Köln dran [...] Nach deren Aussage läßt sich mein
    > Motor nicht mehr richtig einstellen = aktuell sehr hoher Verbrauch.

    Nun ja, nobody is perfect. ( donĀ“t call me No Body ) . Ich sag mal die haben das Teil so eingestellt damit der Motor einigermassen läuft.
    Also zu Fett um das Zündungsproblem zu überdecken (Siehe oben). Hab ich auch schon gemacht wenn es die Kunden wollten. Nicht jeder kann sich neue Kerzenstecker oder Warmlaufregler leisten und bei einem Stundensatz von über 100,- lohnt sich rumpfriemeln nicht, vor allem wenn du volle Hütte hast und andere Kunden die nicht wegen 100,- material gleich einen Nervenzusammenbruch erleiden. Also die gelieferte Arbeitsleistung wird sehr stark vom Kunden beeinflusst. Ist der sympatisch oder langjähriger Stammkunde legst du gerne drauf oder ich sag mal du arbeitest uneffektiv zu lasten des Arbeitgebers nur weil es da um mehr als das "Auto" geht. Sagen wir mal da ist etwas wie Freundschaft. Im gegensatz zu vielen Mechanikern kenne ich die meisten Eigner persönlich und weiss was sache ist. Bei neuen Kunden wird immer gefragt welche Ziele gesteckt werden und dann in Abhängigkeit zu der Nutzung die Lösung gesucht. Der Alltagsporschefahrer ohne jede mechanischen Kenntnisse braucht eine andere Lösung als der Hobbybastler der mal am Wochenende losbläst.

    Bei "anderen" Kunden versucht man das maximal effektive wobei der Zustand nicht schlechter werden sollte als beim Eingang ( Das ist manchmal sehr schwierig ).

    > Bisher machte der Bosch-Dienst den besten Eindruck auf mich. Daher die
    > Frage : können die meinen Wagen richtig gut einstellen ? Wie hoch ist
    > der Arbeitsaufwand ? Nur an die "AU-Maschine" anschließen, an den
    > Schrauben drehen und fertig ? 15 Minuten ?

    Bosch Dienste haben den Vorteil das die Einspritzanlage von Bosch ist und die regelmässiger wegen Einspritz und Zündproblemen aufgesucht werden. Die haben schlicht mehr Erfahrung und meist noch bessere Unterlagen als der "Normalmechaniker". Denoch gibt es gute und schlechte Boschdienste. Einfach zu erkennen am Fahrzeugpark der repariert wird. Da wo alte Autos rumstehen sind eher Profis und Könner als bei der reinen Neuwagentauschecke.

    Eine AU kostet pauschal und auch die damit verbundenen arbeiten. Sollte bei der AU ein Fehler entdeckt werden ist die Werkstatt im Prinzip verpflichtet diesen zu Beseitigen bevor die AU erteilt wird. Das ist aber nicht mit den AU Kosten gedeckt sondern geht seperat. Oft ist aber die AU gleichzeitig eine gute Möglichkeit der Fehlersuche.......

    Wie das die Werkstätten handhaben ist deren Bier aber es gibr Mechaniker die bei der AU wesentlich mehr machen als diese müssten während andere nicht mal die AU korrekt machen.

    Eine normale AU bei betriebswarmen Motor dauert unter 15 minuten ( bei gut vorbereiteten Autos nicht mal 5 ). Falls ein Kat eingebaut ist muss man mit mindestens 15-20 Minuten rechnen, bei peniblen AU Werkstätten ( z.B.: TÜV ) kann es auch schon mal über eine Stunde dauern bis die ganzen Störgrössenventile eingebaut sind. Der Aufwand ist eigentlich nur zur Fehlersuche notwendig aber nicht zur reinen Störgrössenprüfung wo nur die reaktion auf Fett und Mager geprüft wird.

    Ein Problempunkt bei Einspritzanlagen/Gemichprobleme ist das man das "Fundament" abklärt. Das heisst Ventilspiel und Druckverlust sowie viele kleine Details abhängig vom Problem. Beim Ventilspiel sind schon viele Bosch Dienste überfordert und wenn es um fahrzeugspezifische Kenntnisse geht wirds auch oft schlecht stehen. Daher solltre man damit eigentlich zu einer Werkstatt die spezifische Porsche Kenntnisse hat. Die kostet eventuell den doppelten Stundensatz aber wenn die doppelte Erfahrung den Fehler in doppelter Geschwindikeit findet und beseitigt ist es wieder eine Nullsumme. Ich sag mal das manche Fehler unlösbar sind aber ich hab schon sehr oft am Ende einer langen Odysse gestanden und denn Fehler doch gefunden nachdem der Kunde schon sehr viel Geld in anderen Werkstätten liegen liess. ( Seitdem halte ich BMW für das allerletzte )



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