Wie entstand der Porsche 356 Speedster ?

vom Porsche 356 American Roadster zum Porsche 356 Speedster

Im Jahr 1950 war Max Hoffman, Porsche Importeur in den USA, einer der erfolgreichsten Porsche Verkäufer. Sein Vorschlag an Ferry Porsche war die Konstruktion eines Porsche, der mit den importierten englischen Sportwagen konkurrieren kann, um noch mehr Umsatz machen zu können.

Im Oktober 1950 führte der Vorschlag zur Konstruktion eines neuen Wagens durch Erwin Komeda. Ein Protyp wurde durch den Karosseriehersteller Sauter produziert und 1951 Hofman vorgestellt. Er nannte ihn euphorisch American Roadster. Porsche nannte die Konstruktion intern schlicht Typ 540.

In ersten Rennen erwies sich der Wagen als zu schwer. Ferry Porsche stellte daher die Produktion auf eine Aluminium-Karosserie um. In der normalen Porsche Produktion war der Wagen daher nicht herzustellen. Karosseriehersteller Heuer-Glaser wurde mit der Herstellung beauftragt.

Letztlich wurde der Typ 540 ein kommerzieller Mißerfolg. Der Verkaufspreis von unter 4600 US$ als auch die Produktionskosten waren zu hoch. Heuer-Glaser mußte auf jeden verkauften Wagen sogar Geld drauflegen. Es führte am Ende zu deren Pleite. 4600 US$ lag auch jenseits der Preise der kleinen englischen Roadster. Nach 17 Stück wurde die Produkion eingestellt, trotz besserer Rennperformance dank guter Kurvenlage, schnellerer Beschleunigung und besseren Bremsen als z.B. ein Jaguar XK 120.

Im Jahr 1954 verkaufte Hofman bereits ein Drittel der gesamten Porsche 356 Produktion. Seine Forderung nach einen preiswerteren Porsche mußte daher ernst genommen werden. Er glaubte fest daran, das der Preis das Haupthindernis für einen noch größeren Erfolg in den USA ist. Das Coupé kostete ja bereits 300 US$ mehr als ein XK 120.

Eine Aluminiumkarosserie kam daher für den nächsten Versuch nicht mehr in Frage. Es mußte eine abgespeckte Version vom Cabrio sein, die "vom gleichen Band" wie alle übrigen 356er rollen mußte. Wenn man alles entbehrliche vom Wagen entfernt und selbst den Wetterschutz minimiert, könnte es vielleicht klappen. Das Konzept wurde Hofman in den USA vorgestellt, der Speedster war geboren.

Flache Windschutzscheibe, Schalensitze, minimalistisches Cockpit mit weniger Instrumenten als im normalen 356er oder auch Steckscheiben statt Seitenfenstern führten zu einem geringeren Gewicht und geringeren Kosten. Ironischerweise blieb man bei der internen Bezeichnung Typ 540. Reutter baute die Karosserie. So konnte ein Verkaufspreis von unter 3000 US$ erreicht werden. Der Verkaufserfolg dank des güstigen Preises gab Hofman am Ende recht.

Quelle: http://www.speedsters.com/h-pre-a-speedster.htm

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