Cocoon Club in Frankfurtr/Main Fechenheim - am frühen Mai 2005 Morgen nach der Party :)
Cocoon Club in Frankfurtr/Main Fechenheim - am frühen Mai 2005 Morgen nach der Party :)

Techno: Cocoon Club - erste Eindrücke

(23.11.2013)

Die ersten Vorab-Infos zum Club machten die Frankfurter Partygemeinde sehr neugierig. Die Erwartung werden um ein vielfaches übertroffen.

Das erste offizielle Wochenende (23./24.07.2004) wurde durch die strenge Türpolitik geprägt. Die Türsteherin schickte jeden zweiten Gast nach Hause. *Zieht Euch mit mehr Liebe an, bringt zwei Mädels mit und versucht es nach 12 Uhr nochmal.* Betont freundlich, aber unmißverständlich waren die Anweisungen an die ersten Gäste, die Minuten nach der Öffnung um 22 Uhr als erste richtige Gäste abfeiern wollten. Nach den nachfolgenden Wochenenden wurde diese Politik geändert. Jeans, Sneakers, sogar ein T-Shirt sind jetzt nicht mehr problematisch. Der Einlaß ist unverändert ein zeitaufwändiges Prozedere. Die Erklärung ist sehr einfach : wie am Flughafen erfolgt die Kontrolle per Metalldetektor.

Das Einschmuggeln von Kameras ist wie in zahlreichen anderen Clubs nicht erlaubt. Der Gast wird höflich herausgeschickt, kann seine Kamera in sein Auto legen und wieder zurückkommen. Weil der Club im Industriegebiet des Frankfurter Stadtteils Fechenheim gelegen ist, sind Parkplätze kein Problem (sofern der Gast nicht fußkrank ist und keine 200 m zu Fuß vom Auto zurücklegen kann *g*). Daher wird es voraussichtlich nur wenige Fotos aus dem Club geben. Mit der Wiedergabe der Lichtverhältnisse dürften allerdings fast alle Kameras große Schwierigkeiten haben. Mehr dazu später.

Hinter der Eingangstür befindet sich zunächst einmal der Bereich der Kasse. Dahinter sitzt übrigens eine blonde, langhaarige Frau, die schon im Omen kassiert hat *g*. Hier ist der Eintritt sofort in bar zu zahlen. Kreditkarten wie im Omen gibt es nicht mehr. Hinter dem Kassenbereich liegt der große Eingangsbereich, mit einigen Vitrinen der aktuellen Cocoon Recording Platten & CDs zur rechten sowie der Garderobe zur linken. Den Eingang zur großen Tanzfläche ignorieren wir zunächst einmal. Um den großen Club herum befindet sich ein Gang, der wieder im Eingangsbereich endet. Dieser Gang bietet Zugang zu einigen Cocoons, die den Blick auf den großen Club ermöglichen. Auf einer sehr niedrigen sofa-artigen Liege ist ein entspanntes Gespräch möglich. Die Cocoons haben allerdings eine zweite Seite, die mit einer Glasscheibe abgetrennt ist und nur über den Club betreten werden können. Auch hier gibt es diese Sitz/Liegegelegenheit, allerdings mit direkten Zugang zum fetten Sound. Zum Teil ist nur eine Seite des Cocoons nur vom Club aus zugänglich, teils auch von den Bars genutzt, also nicht frei zugänglich.

Zurück zum Gang ... (mit mehreren Clubzugängen und zusätzlichen Lautsprechern, die den Sound des großen Clubs in gedämpften Maße verbreiten)I ... entlang an insgesamt 13 grün ausgeleuchteten Cocoons geht es vorbei am Zugang zur DJ - Plattform (später mehr dazu), an der einer ersten Bar vorüber in Richtung Liegerestaurant Silk, daß während der Cluböffnungszeiten frei zugänglich ist. Hier ist auch unter der Woche eine Tischreservierung möglich, um vom 3-Sterne-Koch verwöhnt zu werden. Im weiteren Verlauf geht es auch an einer großen Automatenwand vorbei, um sich eine Cola oder einen Red Bull zu ziehen.

Einige Meter weiter dahinter liegt der Zugang zum Restaurant / großen Bar mit Tanzfläche mit dem Namen Micro. Die große Bar sowie die (vom Eingang aus links betrachtet) Tanzfläche ist umgeben von kleinen, separierten Bereichen, in den gegessen und getrunken werden kann. Die Trennung dieser Bereiche sowie die Deckendeko besteht im wesentlichen aus tausenden langen *Fäden* mit einem Durchmesser von einem knappen Zentimeter, deren Material lichtreflektierend ist. Die Ausleuchtung besteht nicht aus Lichtquellen, die eine gleichmäßig Ausleuchtung des Clubs ermöglichen. Die Lichtstreuung führt zu einen Lichtspektrum z.B. vom blau nach weiß, daß die *Fäden* so ungleichmäßig reflektieren, so daß unbeschreibliche Lichteffekte entstehen. Alleine dieser kleine Clubbereich übersteigt das Cluberlebnis der meisten mir bekannten Clubs bei weiten. Aufgelegt wird hier freitags ein Mischung von Deephouse bis HipHop. Klingt schlimmer, als es wirklich ist :-) Der Sound ist hier meiner Ansicht nach am besten. Glasklare Höhen und knallende Bässe sind hier zu hören. In vielen Clubs ist ja nur der Bass entscheidet, so daß hier keine Vocals richtig wiedergegegeben werden können, was gerade bei House ein sehr großes Problem ist. Wochentags (außer Montag) kann auch hier Abends gegessen werden. Am Wochenende (außer Sonntag) wird ein Teil der Fläche ab 1 Uhr von den Tischen befreit, um Platz für die tanzende Party Crowd zu machen.

Selbst die sanitären Anlagen sind einmalig. Wie schon die Oberflächen der Gangwände ist hier von der Wandoberfläche (geht in Richtung Raufasertapete) bis hin zu den Farben (sieht nach einen dunklen Violett-Ton aus) ein Fest der Sinne zu feiern. Selbstverständig alles vorbildlich sauber.

Endlich im großen Club angekommen, fallen mehrere Besonderheiten direkt ins Auge : die große DJ-Kanzel, die regelrecht über der Tanzfläche schwebt (Sven Väth mal kurz 'Hallo !' zu sagen, ist daher nicht mehr so einfach), sowie die Projektionen der Beamer auf die Wände sowie die Kanzel mit speziell programmierten Mustern. Auch hier gilt der Grundsatz : die Qualität des Sounds zählt, nicht die absolute Lautstärke. Lediglich in der Mitte der Tanzfläche (unmittelbar vor der Kanzel) ist der Sound nicht überzeugend, weil hier die Lautsprecher (in Wand- und Deckennähe) zu weit weg sind. Wenn neben Dir noch ein Spezi die Techno - Scheiben mitsingen (!) muß, ist der Sound dahin. Neben einer normalen Bar befindet sich im Hauptclub noch ein abgesperrter Bar-Bereich, in dessen Cocoons und den Tischen vor den Cocoons auch tatsächlich eine klassische Bedienung stattfindet. Eintritt nur mit Reservierung. Die beiden Bars nutzen übrigens Cocoons für das Ausstellen der zahlreichen Spiritosenflaschen. Grünliches Glas, daß im gleichen Farbton ausgeleuchtet ist, runden auch hier die optischen Sonderstellung des Clubs ab. Die Tanzfläche ist übrigens nicht eben. Mit unterschiedlichen hohen *Erhebungen* des Bodens ergeben sich auch hier interessante Effekte, wenn man(n) von einer tieferen Ebene der blonden, langhaarigen Frau auf Augenhöhe (!) leider direkt auf ihre T... ... ähm ... Themawechsel. Tanzende Frauen sind auf zwei speziellen Podesten zu finden : klassische Gogo-Girl, die zum Tanzen animieren wollen. Ein Sven Väth oder wie am 10.09.2004 ein DJ Hell sollten als Animation wirklich reichen. Die Kostüme der Gogo's wechseln im Verlauf der Nacht. Ungefähr zwischen den beiden Plattformen rundet ein weiteres optisches *Highlight* die Ausleuchtung des Clubs ab. (ein Versuch, die Eindrücke zu beschreiben) Auf einer rechteckigen Fläche befinden sich in einheitlichen Abständen zueinander feste *Leuchtstäbe*, die aus zahlreichen einzelnen weiße Lichtquellen bestehen, die einzeln angesteuert werden können. Zur Vereinfachung nehmen wir mal an, daß jeder Leuchtstab nur eine Lichtquelle wäre : durch das Ansteuern der einzelnen Stäbe sind fast unzählig viele zweidimensionale Muster programmierbar, die zum Teil sofort dargestellt werden, teils innerhalb einiger Sekunden aufgebaut werden. Varianten, die eine Welle (Licht gehen von links nach rechts zeitversetzt ein und wieder aus), sind auch möglich. Da jeder Leuchtstab aus mehreren Lichtquellen besteht, sind sogar dreidimensionale Muster möglich.

Kurzgefaßt : Der Club setzt in jeder Hinsicht neue Maßstäbe. Die Kombination aus Club, Bar und Restaurant ist einzigartig. Frei nach einen Einzelhandel-Werbeslogan : Hingehen, marsch, marsch ! :-) Der Flyer des Monats September / Oktober 2004 ist übrigens ca. einen halben Meter lang (!) und wird zusammengerollt mit einen Gummi umwickelt verpackt. Unter den Motiven des Flyers befinden sich zahlreiche Details des Clubs wie die *Fäden* der Bar und die organische Wabenstruktur der Wände des großen Clubs.



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