Techno: Omen - DER Techno-Club

(01.10.2013)

Von 1988 bis 1998 gab es mit dem Omen einen der ersten Clubs Deutschlands, in dem nur Techno gespielt und *gelebt* wurde.

Vor zehn Jahren (dieser Text wurde 1998 geschrieben) öffnete ein neuer Club in Frankfurt/Main, wo Freitags ein gewisser DJ namens Sven Väth Freestyle-Platten auflegte. In den darauf folgenden Jahren spezialisierte man sich dort auf Techno, aus Sven Väth wurde ein international erfolgreicher DJ und Platten-Produzent. Erst im Dezember 97 / Januar 98 faßte ich den Entschluß, diesen legendären Club erstmals zu besuchen, um die Location und nicht zuletzt den DJ Sven Väth kennenzulernen, da es Schließungsgerüchte gab und das Omen Ende März 98 geschlossen werden sollte. Wie Eingangs bereits erwähnt war ich bis zu diesen Zeitpunkt kein großer Fan von Techno, aber bei meinen ersten Besuch im Omen am 16. Januar 98 wurde ich von Sven Väth *bekehrt* ! In den darauffolgenden Monaten war ich ein- bis zweimal im Monat im Omen zu Gast, um Sven Väth, die Location Omen und nicht zuletzt auch die Stadt Frankfurt/Main wiederzusehen. Die Fazination des Omens kann ich nicht so richtig in Worte fassen. Zum einen ist die Location an sich einer der besten, die ich kenne. Zum anderen ist Sven Väth einer der besten DJs, die ich kennengelernt habe. Daher war das Omen fast immer bis zum Rand gefüllt. Gegen 3 - 4 Uhr am Morgen standen gigantische Menschenmengen vor dem Omen, die alle rein wollten, aber nicht konnten, da der Club ja schon gefüllt war ! In gut gefüllten Clubs entwickelt sich *zwangsläufig* eine gute Atmosphäre, so das ich stets einen super Abend im Omen verbracht habe, den ich aus Köln so nicht kenne ! Super Location, klasse DJs (mehr dazu später !), super Atmosphäre, danach wurde ich regelrecht süchtig ! Der Nachteil bestand aus der langen Fahrt nach Frankfurt (zunächst per Bahn, später mit dem eigenen Wagen) und den *etwas überhöhten* Preisen (Cola für 7 DM, Bier für 8 DM und ein Red Bull für schlappe 10 DM (!!!)). Die Sucht war halt stärker, daher sah ich über die Kosten hinweg und fuhr immer wieder hin. Die Erinnerungen an die vielen durchgefeierten Nächte zogen mich immer wieder ins Omen. Am 16./17.10.98 soll es dann endgültig so weit sein : das Omen wird geschlossen ! Im Oktober 98 legen dann wahrscheinlich zum letzten Mal viele DJs im Omen auf, die international bzw. national in der Szene bekannt sind. Darunter ist auch Sven Väth, mit dem ja alles begann.
In den zehn Monaten, in denen ich Stammgast im Omen war, habe ich diverse Künstler hinter den Turntables bzw. live auf der Bühne erleben dürfen, die ich an dieser Stelle aufliste : Sven Väth, Chris Liebing, Adam Beyer, Pauli, Alter Ego (live!), Josh Wink, Tobias Schmidt (live!), Richie Hawtin, Justin Berkovi (live!), Bandulu (live!), Porter Ricks (live!), DJ Tobi, Claude Young, Surgeon und Cari Lekebusch.


Omen, Junghofstr. 14, Frankfurt/Main


das *10 years and goodbye* - Weekend

Fr, 16.10.98 : An diesen Abend war ich erst kurz nach Mitternacht in Frankfurt. Auf den Weg von der Autobahn zum Omen geriet ich in einen Stau (!!!). Dieser war aber nicht auf die Baustelle auf der Hanauer Landstr / Taunusanlage zurückzuführen. Es lag vielmehr daran, daß fast alle Autos in die Junghofstr. wollten, ins Omen ! Im Parkhaus endlich angekommen, fand ich erst in der 4. Etage (!) einen Pakrplatz. Vor dem Omen war ich seltsamerweise nicht der einzige, der rein wollte. Um 00:40 Uhr war eine Megaschlange vor dem Club, die halbwegs durch Drängelgitter gebändigt werden konnte. Erst zwei Stunden später konnte ich rein, weil der Club bis zum Rand gefüllt war und daher nur soviele neue Gäste rein konnten, wie die anderen Gäste den Club verlassen hatten. Das erste Set von Sven Väth hatte ich daher versäumt, aber der Gast-DJ Cari Lekebusch konnte mich von Anfang an überzeugen. Daß im Club eine saunamäßige Hitze war, muß ich nicht extra erwähnen, oder ? Daher hatte ich schon sehr früh das Verlangen, nach Hause zu fahren. Sven legte - wie immer - fantastsich auf, so daß ich trotz der vielen Problme dennoch auf meine Kosten kam, und mit einen zwiespältigen Gefühl nach Hause fuhr : Einerseits war die Musik und die Atmosphäre unglaublich super, zum anderen war es der letzte Freitag im Omen :-(
Zum Thema *Das Omen und die günstigen Preise* : Der Eintritt lag bei 30 DM (!!!) und es wurde T-Shirts mit aufgestickten Omen 1988 - 1998 - Schriftzug für lächerliche 40 DM verkauft.

die letzten Worte

Im Groove Readers Poll 98 fand ich die folgenden Worte, mit denen jeder (!!!) Omen-Stammgast seine eigenen Erfahrungen gemacht haben hürfte :
  • Wir Kinder vom Omen-Klo
  • Aus den Weg, der Meister muß pissen. (Sven Väth)
  • Isch leg jetzt noch eine uff, und Ihr seit alle druff. (Sven Väth beim Love Park)
  • Der Letzte macht das Omen zu.
  • Isch geh net ! (Zwischenrufer im Omen nach der allerletzten Platte)

Video : Omen - 15 Stunden Tekkno

Eindrücke vom exessive Feiern im Omen vermittelt eine Kurzdokumentation von Lilian Franck (12 min, Dolby surround Mischung, Frankfurt 94).

das endgültige Ende : Abriss vom Parkhaus !

Im April 2001 wurde das Parkhaus Junghofstraße 14 endgültig abgerissen :-( Der Club Omen befand sich im Parkhaus, Zugang über den Eingang in der Junghofstraße Richtung Rossmarkt.



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