Unterwegs mit 52 8177-9 auf der Berliner Ringbahn (6.5.2023)

Ausgangspunkt der Fahrt ist der Bahnhof Schöneweide, unweit des früheren Bahnbetriebswerks. Auf diesem Gelände ist der Verein seit vielen Jahren zu Hause. Teils mit eigenen Fahrzeugen aus der Zeit der Reichbahn der DDR und der Vorkriegszeit, teils mit Leihfahrzeugen z.B. vom DB Museum.

Zuglok war 52 8177-9, eine Reko-52er der Reichsbahn. Einst im Jahr 1944 in Babelsberg erbaut, 1966 im Raw Stendal rekonstruiert. Dem Verein gehört mit 52 8173-8 eine zweite 52er, die sich in der betriebsfähigen Aufarbeitung befindet.

Gebildet wurde der Zug überwiegend aus dreiachsigen Umbauwagen der Reichbahn mit passenden Speisewagen WRge. Am Zuganfang war ein Eilzugwagen und ein WRü Speisewagen aus den 1930er Jahren eingestellt.

Geschichte(n) auf der Ringbahn war der Name der Veranstaltung. Während der Fahrt wurden die Fahrgäste über Hintergründe zur Entstehung der Ringbahn sowie (teils längst vergangenen) Geschichten entlang der Strecke informiert. Aus technischen Gründen waren dazu mehrere Mitglieder des Vereins im Zug unterwegs, um über diese Hintergründe zu informieren. 

Die Ringbahn entstand einst in den 1870er Jahren, um die verschiedenen Kopfbahnhöfe Berlins miteinander zu verbinden. Eine erste Teilstrecke gab es schon in den 1850er Jahren. Die eigentliche Ringbahn wurde erst 1877 fertiggestellt. Die Streckenlänge beträgt rund 37km. Ursprünglich nur eingleisig. Heute sind es zwei Glise für die S-Bahn sowie mehrere weitere für den Regional-, Fern- und Güterverkehr. Auf diesen zusätzlichen Gleisen war der Zug unterwegs.

Da es immer wieder Baustellen entlang der Strecke gibt, konnte die Strecke nur zu ca. 4/5 der Gesamtlänge befahren werden (Treptower Park/ Ostkreuz bis Tempelhof). Eine Brückenbaustelle verhinderte die vollständige Runde. Die Lösung: es wurde die Lok umgesetzt und rückwärts nach Schöneweide zurückgefahren. Auch hier gab es auf einen Abschnitt nur eine eingleisige Strecke und der zweite Umweg erfolgte. Ab Gesungbrunnen going es Richtung Pankow zum äußeren Ring - mit dem einst der Züge der DDR nach Ost Berlin umgeleitet wurden, um sich die direkte Fahrt durch West-Berlin zu sparen. Über Hohenschönhausen, Lichtenberg ging es zurück nach Schöneweide. Aus ca. einer Stunde Fahrt wurden so insgesamt knapp zwei Stunden Ringbahn Fahrt. Da die RB/RE/Güterzugstrecke nicht exakt parallel zur S-Bahn verläuft, ergeben sich so weitere Einblicke in die Hauptstadt.

Ein kurzes Video zur Fahrt finden Sie auf meinem YouTube Chanel:  https://youtu.be/-xmbJleJ5T8